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Unsere Rubrik "Rupturiert*" reißt an: tagesaktuelle News aus der Medizin, Pharma- und Gesundheitsbranche! Alle Neuigkeiten in nur 1:10 Minuten!
*Aus dem lateinischen rompere - reißen; Eine Ruptur bezeichnet den Riss eines Gefäßes oder eines Organs.
10-Punkte-Programm für Gesundheit und Pflege
Mehr Hausärzte, keine überfüllten Ambulanzen und ein verpflichtendes Foto auf der e-card – um nur ein paar der Forderungen von Außenminister und ÖVP-Obmann Sebastian Kurz zu nennen. Der Jungpolitiker legt am Dienstag im Ö1-„Morgenjournal“ ein Zehn-Punkte-Programm zum Gesundheits- und Pflegebereich vor. Unter anderem will Kurz dem Pflegeregress ein Ende setzen, indem er eine Reduzierung der Pflegekosten vorschlägt. Als weiteren Punkt führt der ÖVP-Politiker Limits für Wartezeiten auf wichtige Operationen und Untersuchungen an. Außerdem will er den niedergelassenen Bereich stärken, um Spitäler zu entlasten und schlägt Landarzt-Stipendien vor. „Es muss für junge Mediziner attraktiver werden, als Hausärzte arbeiten zu wollen“ so Kurz. Sein Programm stehe in keinen Widerspruch zu Primärversorgungszentren, wo mehrere medizinische Berufe gemeinsam unter einem Dach arbeiten sollen, da diese die Versorgung in ländlichen Gebieten sichern sollen. Als weiteren wichtigen Punkt auf seiner Liste erklärt Sebastian Kurz das in Zukunft verpflichtende Foto auf der e-card, um Betrug und Missbrauch zu bekämpfen und eine gewisse Zuordenbarkeit und Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten.
Quelle: diepresse.com
Große Lücken im GRUG
In den nächsten Tagen wird das Gesundheitsreformumsetzungsgesetz (GRUG) beschlossen und soll die Primärversorgung neu regeln. Reformen im Bereich der primären Gesundheitsversorgung sind angesichts der sich enorm verändernden Bedürfnisse der Menschen dringend notwendig. Ursula Frohner, die Präsidentin des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbands (ÖGKV) vermisst darin echte Reformansätze, insbesondere für die Gesundheits- und Krankenpflegepersonen. Dabei seien gerade diese als Unterstützung bei der Anwendung von Therapiekonzepten für chronisch Kranke wichtig, um damit verbunden Folgekosten zu senken. Der ÖGKV fordert wiederholt, die freiberufliche Tätigkeit von Pflegekräften im Rahmen der Primärversorgung auf Augenhöhe mit anderen Gesundheitsberufen abzubilden und die erbrachten Leistungen direkt mit dem Sozialversicherungsträger abzurechnen.
Quelle: ots.at
Appell der ÖGAM zum neuen Primärversorgungsgesetz
Christoph Dachs, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (ÖGAM) appelliert im neuen Primärversorgungsgesetz die Anstellung von Ärzten bei Ärzten zu ermöglichen. In Deutschland ist im niedergelassenen Bereich die Anstellung von Ärzten bei Ärzten seit 2007 möglich. Angesichts des drohenden Ärztemangels und der sinkenden Niederlassungsbereitschaft wurde dieses Gesetz beschlossen, um die Berufsausbildung „Arzt für Allgemeinmedizin“ wieder attraktiver zu machen. Dachs betont, dass dies auch den gesteigerten Anforderungen im niedergelassenen Bereich entgegenkommt, die eine längere Phase von Kennenlernen und Einarbeiten bis hin zur Übernahme erstrebenswert machen. Sollten die gesetzlichen Voraussetzungen für die Anstellungsmöglichkeit im niedergelassenen Arztbereich nicht geschaffen werden, sieht der ÖGAM die Zukunft der gesundheitlichen Versorgungssicherheit massiv gefährdet.
Quelle: ots.at