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Telemedizin ist ein Konzept, das schon seit den 1970ern existiert: Patientenkommunikation ohne direkten Kontakt!
Ein Arztbesuch ohne wirklich zum Arzt zu gehen? Telemedizin heißt die Technologie, die das ermöglicht. Die Telemedizin ist keine neue Erfindung, der Begriff stammt aus den 1970ern: Kommunikation und Informationsaustausch im medizinischen Kontext, ohne direkten Patientenkontakt.
Begonnen mit dem Telegrafen und künftig via Hologramm? Warum die Telemedizin als zukunftsorientierte Innovation gehandelt wird erfahren Sie in diesem Artikel.
Wo stehen wir?
Die erste Aufzeichnung einer telemedizinischen Handlung stammt aus dem Jahr 1910. Ein Dorfarzt bat einen Chirurgen in einem nahegelegenen Krankenhaus um Rat - mit dem Telegraphen. Bis heute hat sich viel getan: neue Technologien wurden entwickelt und alte Technologien wurden ausgebaut.
Trotzdem ist die Telemedizin noch nicht so weit verbreitet wie sie es sein könnte. Die Gesundheitsbranche ist eine der wenigen Branchen bei der der persönliche Kontakt noch gefordert wird. Das Gesetz in Österreich besagt, dass Ärzte ihren Beruf „persönlich und unmittelbar“ ausüben müssen.
Hier tut sich ein Problem mit einer komplett telemedizinischen Versorgung auf: um eine Diagnose zu stellen, muss der Arzt seinen Patienten mindestens einmal persönlich gesehen haben. Es ist also nicht möglich bei einer Grippe den Patienten nur über Videokonferenz zu beraten.
Vorteile der Telemedizin
Einige Gruppen profitieren aber stark von der telemedizinischen Versorgung - darunter auch chronisch Kranke. Besonders kardiologische Patienten sparen sich einige Besuche beim Hausarzt oder im Akutkrankenhaus.
Sowohl die Patientenüberwachung, als auch regelmäßige Kontrollgespräche können Patienten von zu Hause aus erledigen. Blutdruckkontrollen, die Überwachung von Patienten mit Herzschrittmachern und auch postoperative Beobachtungen - alles kein Problem.
Auch in ländlichen Gegenden, wo der Weg zum Arzt teilweise lange Zeit in Anspruch nimmt, ist die Telemedizin eine praktische Entwicklung. Wenn der Besuch beim Arzt nicht unbedingt sein muss, können Patienten diesen einfach vermeiden.
Wo Licht ist, ist auch Schatten
Natürlich hat jede Technologische Entwicklung auch ihre negativen Seiten. Die Diagnosestellung und der Umgang mit Patienten über einen Bildschirm muss geübt sein.
Sollte diese Entwicklung eine ernsthafte Chance haben, zeitnah und flächenübergreifend eingesetzt zu werden, dann wäre jetzt die Zeit gekommen Medizinstudenten mit dem neuen System anzufreunden.
Wenn nur Daten an den Arzt übermittelt werden, ist es schwer, sich ein umfassendes Bild über den Patienten zu machen; gelegentliche Treffen sind also sinnvoll. Ein weiterer wichtiger Punkt: Datenschutz.
Das Thema Datenschutz ist ein Streitpunkt der sich durch alle Branchen zieht - verständlicherweise. Patientendaten sind heikle und höchst persönliche Unterlagen, die unter keinen Umständen nach außen dringen dürfen. Eine gute technische Umsetzung des Systems ist eine notwendige Voraussetzung!
Telemedizin - ein Wort das auch viel Erleichterung hervorruft; sowohl auf Patienten- als auch auf Arztseite. Kostenersparnis, weniger überfüllte Ambulanzen und Ordinationen und einfacheres Zusammenschalten unter den Ärzten. Wenn das Projekt „Flächendeckende Telemedizinische Versorgung“ gut umgesetzt wird, dann bedeutet das eine weitere Erleichterung für das Gesundheitssystem.