Chronische Schmerzen

In Österreich leiden circa 21% der gesamten Bevölkerung an chronischen Schmerzen! 

Ungefähr 21% der österreichischen Bevölkerung leidet an chronischen Schmerzen: fast 1,8 Millionen Menschen.

Die meisten haben Probleme mit den Knien, dem Nacken und dem Rücken, sowie Kopfschmerzen. Die derzeitige Versorgungssituation von Schmerzpatienten in Österreich weist stellenweise noch Mängel auf. Welche Probleme treffen Schmerzpatienten und wie wurde das Problem anderswo geregelt?

Der Schmerzpatient

Schmerzen haben den Sinn uns vor weiterem Verletzen zu bewahren; stößt man sich beispielsweise den Zeh, kommt vom Körper direkt ein Impuls den Fuß zurückzuziehen, ähnlich wie bei heißen Herdplatten. Einige Patienten verspüren aber nicht nur reaktiv Schmerzen, sondern leben täglich mit diesen.

Muskelverspannungen, Migräne, Knieprobleme: bei einigen Patienten ist keine Besserung in Sicht. Sie sind auf eine reine Schmerztherapie angewiesen, ohne Behandlung der zugrundeliegenden Krankheit. Oftmals werden sie mit Vorurteilen konfrontiert, da Schmerzen - und die damit einhergehende Einnahme von Schmerzmitteln - sofort mit Sucht assoziiert wird.

Besonders Patienten, die starke Schmerzmittel nehmen müssen, werden häufig als Junkies abgestempelt und erhalten ihre Therapie eher wiederwillig.

Die Versorgungssituation bei Schmerzpatienten ist in Österreich noch nicht optimal geregelt. Mehrere Meldungen gingen im Februar durch die Zeitungen: von den 130 Rheumatologen in Österreich haben gerade einmal 20 einen Kassenvertrag.

Außerdem schließen immer mehr Schmerzambulanzen und die die noch geöffnet sind, haben kurze Öffnungszeiten. In Vorarlberg zum Beispiel gibt es gar keine eigene Ambulanz für Schmerzpatienten.

>> Mehr zur Therapie von unspezifischen Schmerzen finden Sie hier << 

Die „Opiat-Epidemie“ in den USA

In den USA gab es in den 90ern ein ähnliches Problem - die Versorgung von Schmerzpatienten war unzureichend. ÄrztInnen begannen daraufhin unbedacht Opiate zu verschreiben und lösten damit eine „Menschengemachte Epidemie“ aus.

Im Jahr 2010 kam heraus, dass die USA 80% der Opiate weltweit konsumiert. Abhängigkeiten und Missbrauch waren die Folge von leichtfertig verschriebenen Opiaten. Der Versuch die Opiatabhängigkeit einzudämmen, scheiterte jedoch.

Nachdem die Mittel nicht mehr so einfach verschrieben wurden, die Preise stiegen und das Auflösen der Tabletten unmöglich gemacht wurde, griffen viele Abhängige zu Heroin. Bis heute gibt es in den USA ein massives Problem mit Opiatmissbrauch.

Wie kann eine gerechtfertigte Schmerzversorgung geleistet werden, ohne zu wenig oder zu viel zu geben?

Eine neue Schmerzskala, keine leichtfertige Verschreibung und regelmäßige Kontrollen vermeiden den Missbrauch. Ein schneller Therapiebeginn, gute Anamnesen und eine ganzheitliche Therapie helfen Patienten, die von chronischen Schmerzen geplagt sind.

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