HER2 ist ein epidermaler Wachstumsfaktorrezeptor, der die Zellproliferation stimuliert. Bei etwa 10-15% aller Patientinnen mit Brustkrebs ist er überexprimiert: die Patientin ist somit HER2-positiv.
Den positiven HER2-Status beweist ein Immunhistochemie-Wert von 3+ oder ein Insituhybridisierungs-Wert, der über 2 liegt.
HER2-positiver Brustkrebs zeigt ein schnelles und aggressives Wachstum, wodurch sich unbehandelt eine schlechte Prognose für die Betroffenen ergibt. HER2-Positivität bedeutet aber auch, dass es die Möglichkeit einer zielgerichteten Behandlung gibt: der monoklonale Antikörper Trastuzumab bindet an den extrazellulären Teil des HER2-Rezeptors und blockiert somit seine Wirksamkeit.
Neue Entwicklung in der Therapie
Seit 2012 ist außerdem Pertuzumab bekannt, das an einer anderen extrazellulären Domäne des HER2-Rezeptors bindet, eine Dimerisierung mit HER3 inhibiert und auf diese Weise – in Kombination mit Trastuzumab angewendet – auch die Wachstumskaskade unterbricht.
Die neuesten Entwicklungen der Forschung haben ferner das Antikörper-drug-conjugate TDM1 hervorgebracht, welches das Chemotherapeutikum DM1 direkt in die Tumorzellen einschleusen kann und somit allfällige Nebenwirkungen der zytostatischen Therapie zu verhindern weiß.
vielgesundheit.at spricht mit Univ.-Prof. Dr. G. Steger, Univ.-Prof. Dr. M. Gnant und Univ. Prod. Dr. M. Rudas über die Her2-Diagnostik, die Klassifizierung molekularer Subtypen beim Mamma-Karzinom und über die Her2 Antikörper-Therapie.